Die Gemeinde St. Urbanus hatte 2018 einen Teil des Grundstücks ihres Gemeindehauses von dichtem Wildwuchs befreit – es gab die Idee, einige Obstbäume anzupflanzen. Nachdem wir Kontakt  zur Gemeinde herstellen konnten offenbarte sich, dass wir das Vorhaben mit Beratung, Mitteln zur Umsetzung und tatkräftiger Unterstützung unterstützen, aber auch noch erweitern könnten. In Gesprächen mit dem Pfarrer der Gemeinde stimmten wir aber auch überein, dass die vorrangigen Nutzer*innen bei der Gestaltung der Fläche mitreden sollten.

 

Nach ersten Gesprächen kamen wir auch direkt an die praktische Arbeit.  In einem Workshop im Mai 2019 entstanden an einem Wochenende vier Hochbeete, die zusammen mt vielen Helfern aufgebaut und mit bienenfreundlichen Blühpflanzen und Gemüse bepflanzt wurden. Natürlich fragten wir die Mitmacher*innen auch schon mal nach ihren Ideen für die weitere Gestaltung des Geländes. Dies wurde dann in mehreren weiteren Treffen mit den Pfadfindern und dem Gemeindevorstand vertieft.

Erst in diesen Gesprächen wurde die gemeinsame Entscheidung getroffen, auf der Fläche das Konzept eines Waldgartens zu verfolgen. Zusammen mit Mandy Schreiber, einer Dortmunder Expertin für Permakultur, erstellten wir dann einen an die Gegebenheiten des Geländes angepassten Plan mit verschiedenen Schwerpunktzonen.

Im Norden des Geländes soll ein begehbarer Bogen für Kletterpflanzen entstehen. Die schon bestehenden Hochbeete sollen durch Blühpflanzen ergänzt werden. Der von hohen Bäumen verschattete Ostent wird als Sauerbeet angelegt, in welchem Heidel- und Preisselbeeren gut gedeihen. Daran anliegend sollen Beerenstäucher gepflanzt werden. Der vordere Teil und südliche Teil der Fläche soll für Obst- und Wildobstgehölze wie Apfel, Birne oder Holunder genutzt werden. Die ganze Fläche soll – abgesehen von den Wegen – mit Kräutern und Blühpflanzen unterpflanzt werden.

Die Fläche wurde schon ab Herbst 2019 nach und nach mit Baumschnitt eines Gartenbaubetriebs beliefert. Dieser wird auf der gesamten Fläche ausgestreut und dient einerseits dem Schutz gegen Beikräuter, aber auch der langfristigen Düngung des Gartens. Der Baumschnitt wird langsam kompostiert und bildet eine wertvolle Humusschicht, die der eines Waldes ähnlich ist. Die Dortmunder Firma NOVIHUM spendete für den Start ihren Bodenverbesserer, der die Humusbildung unterstützen und einem Stickstoffmangel vorbeugen soll.

Am 01.03.20 stellten Nils Rehkop und Jonas Runte von den Urbanisten das Konzept in einem Vortrag der Gemeinde vor. Der Plan sah vor, den Aufbau des Gartens in mehreren Workshops ab April voranzutreiben. Leider wurde dies durch die einsetzende Corona-Krise und das damit einhergehende Kontaktverbot erst einmal verzögert.

Foto: Ludger Müller